Bitteres, weil spätes Heim-2:4 gegen Murnau: ESV Freilassing startet mit Nuller

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21.7.2025
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Hans-Joachim Bittner
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Hans-Joachim Bittner

Die Sache erledigte sich spät, war aber verdient: Der TSV Murnau kaufte dem ESV Freilassing den Schneid ab und gewann zum Start der Fußball-Landesliga Südost am Ende 4:2. Die Eisenbahner müssen also gleich mal einen Nuller verkraften und verarbeiten – viel Zeit dazu haben sie nicht, schon am Dienstag, 22. Juli, um 19 Uhr steht im Rahmen der Mission Klassenerhalt die erste Auswärtspartie beim TSV Kastl (0:3 in Unterföhring) auf dem Programm.

ESV-Coach Albert Deiter vertraute in seiner Startelf mit Felix Bischoff, Solospitze Mark Kremer, Rejan Kryezi, Timo Portenkirchner (nach einem Tritt im Training mit Handverband spielend) und Luis Jovanovic gleich fünf Neuzugängen – und bis auf zwei Änderungen nahezu der Startelf des letzten Tests gegen Bad Endorf (4:1). Nach 42 Sekunden eröffnete Bayernliga-Referee Fridolin Hiefner (TSV Finning) die Partie mit der ersten gelben Karte gegen Murnaus Georg Kutter, bis zur Pause sollte der Unparteiische sechs weitere Verwarnungen aus seiner Brusttasche zücken.

Erster Torschuss gehrt Timo Portenkirchner

Zu Beginn sahen zuerst nur rund 200 Zuschauer – später weilten über 300 im Max-Aicher-Stadion – aggressive TSVler, die Freilassing nicht zur Entfaltung kommen ließen. Dennoch gehörte der erste Torschuss Portenkirchner nach exakt 90 Sekunden und einer guten Ecken-Variante. Den starken 20-Meter-Kracher durch viele Spieler hindurch hielt Murnaus Keeper Fabio Grund, obwohl er kaum Sicht auf die Kugel hatte. Diese Szene täuschte nicht darüber hinweg, dass der ESV eine 30-minütige Findungsphase benötigte und vor allem Kutter nicht in den Griff bekam. Folgerichtig erzielte der 27-Jährige die Gästeführung, nachdem ihm Bischoff nicht folgen beziehungsweise entscheidend stören konnte – 0:1 (27.). Schon zuvor hatte Heimgoalie Thomas Unterhuber mit einem Spitzenspagat gegen Kutter einen noch früheren Einschlag top verhindert (15.).

Der Versuch der Platzherren, Portenkirchner in die Arjen-Robben-Schussposition zu bringen – aus dieser traf er jüngst gegen Endorf –, misslang. Nachdem ein Treffer von Murnaus Fabian Erhard wegen vorangegangenen Handspiels nicht gegeben werden konnte (43.), glückte Freilassing im Gegenzug latent überraschend noch vor der Pause der Ausgleich: Eine Ecke schien geklärt, doch über Jovanovic und Portenkirchner kam die Kugel zurück vors Tor. Dort scheiterte Georg Wieser freistehend an Grund, aber Kremer stand goldrichtig und staubte aus zwei Metern ab – 1:1 (45.).

Georg Kutter netzt per Elfmeter ein

Duplizität der Ereignisse gleich nach der Pause: Vor den Augen von ESV-Ex-Torjäger Marco Schmitzberger (jetzt SVK) agierte die Crew vom Staffelsee erneut agiler und zielstrebiger. Nach den Gelb-Karten sieben (Niederstraßer) und acht (Bischoff) konnte Erstgenannter den durchgebrochenen Sanel Dacic nicht mehr regelkonform stoppen – Elfmeter. Und Kutter, vergangene Saison mit 14 Treffern bester TSV-Schütze, bedankte sich mit der erneuten Führung – 1:2 (52.). Der ESV musste seine zunächst abwartende Haltung wieder ablegen und war nun gezwungen, mehr zu tun – und tat es. Doch zur Stundenmarke musste Unterhuber nochmal Kopf und Kragen gegen Dacic riskieren (60.). Eine Viertelstunde vor Schluss half Grund beim Freilassinger 2:2 ein wenig mit: Der eingewechselte Daniel Aschauer brachte die Kugel – halb Flanke, halb Torschuss – Richtung Gehäuse. Sie sprang auf die Latte und zurück ins Feld. Von dort staubte Portenkirchner am verdutzten Keeper vorbei ab, alles war wieder offen (74.).

Murnaus höchst aktiver Coach Martin Wagner verordnete seiner Elf jedoch den Sieg: „Wir ziehen das Ding hier“, schrie er für alle deutlich hörbar nach dem zweiten Gegentor für sein Team. Und die in silbergrau Gewandeten folgten brav: Joker Murat Höbekkaya erhielt die Kugel, sprintete noch zehn Meter und drosch die Kugel ins kurze Eck – 2:3 (84.). Dass sein 2:4 (89.) kurz vor Schluss aus deutlicher Abseitsposition heraus fiel, hatte kaum noch Belang, da es die Deiter-Crew nicht mehr fertigbrachte, gefährlich vor den gegnerischen Kasten zu kommen.

ESV Freilassing: Unterhuber, Niederstraßer (70. Bageritz), Wieser, Bischoff, Streibl, Kremer (61. Aschauer), Kryezi, Radosavljevic (61. Windisch), Schlosser, Portenkirchner, Jovanovic (85. Spatzenegger).

45' - 1:1 - Mark Kremer - 1. Saisontor (Vorlage: Georg Wieser)

74' - 2:2 - Timo Portenkirchner - 1. Saisontor (Vorlage: Daniel Aschauer)

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