Am 2. Spieltag der Fußball-Landesliga Südost sind gleich zwei Inn/Salzach-Duelle über die Bühne gegangen – und jeweils jubelte der Gast. Der ESV Freilassing hat beim TSV Kastl einen 0:1-Rückstand in einen 2:1-Sieg gedreht. Der SB Chiemgau Traunstein gewann beim TSV Wasserburg nach zwei frühen Treffern mit 2:0.
Vor 355 Zuschauern im Mauerberger Sportpark in Kastl startete die Crew von Eisenbahner-Coach Albert Deiter flott und verzeichnete durch Leon Windisch die erste Chance – deutlich drüber (2.). Und die Gäste aus der Grenzstadt blieben dran: Daniel Aschauer flankte von rechts in den Fünfmeterraum, wo Windisch völlig frei stand. Er kam mit dem Kopf allerdings nicht mehr an die Kugel (8.)
Genauer zielten da die Gastgeber. Der sehr agile Sebastian Spinner setzte sich über die linke Seite durch und bediente Maximilian Damoser – der Neuzugang aus Mehring zog von der Strafraumkante sofort ab und beförderte die Kugel mit rechts flach links unten in die Maschen – 1:0 (18.). Der ESV zeigte sich vom Rückstand jedoch unbeeindruckt und war um den sofortigen Ausgleich bemüht. Wieder war es Windisch, der einen Fehler in der Kastler Hintermannschaft nicht nutzen konnte. TSV-Keeper Patrick Alramseder kam nur halbherzig raus und der Freilassinger versuchte es per Lupfer – das Lederl ging knapp rechts am Kasten vorbei (26.). Windisch verbuchte kurz vor der Pause die nächste Gelegenheit, doch auch sein Volleyversuch fand nicht den Weg ins Gehäuse (44.). Auf der anderen Seite hätte Kastl erhöhen können: Spinner gab die Kugel an Dominik Grothe weiter, der hatte das Auge für Christoph Hoffmann – nichts war's mit dem 2:0 (45.+1).
Nach dem Seitenwechsel drehten die Freilassinger das Match und gewannen „nicht unverdient“, so der ehemalige Kastler Abteilungsleiter Jochen Brehm. „Ich sehe nach diesen zwei Niederlagen trotzdem keinen Grund zur Panik, auch letztes Jahr haben wir uns nach einem schlechten Saisonstart gefangen.“ An beiden ESV-Toren beteiligt war der Ex-Traunsteiner Mark Kremer. Beim 1:1 (68.) durch einen von Timo Portenkirchner verwandelten Strafstoß wurde er von Daniel Bruckhuber zu Fall gebracht, das 2:1 für den ESV (82.) machte er nach toller Vorarbeit von Kapitän Simon Schlosser selbst aus kurzer Distanz per Direktabnahme.
„Mark hat gezeigt, dass er eine echte Verstärkung für uns ist“, zollte Freilassings Fußball-Chef Hans Gietl Kremer ein Lob. „Völlig überzogen“ war in den Augen des ESV-Spartenleiters die rote Karte in der Nachspielzeit für Max Streibl, auch wenn der Freilassinger Routinier selbst zugab: „Blöd ausgesehen hat das schon.“ Fazit: Drei Tore durch Neuzugänge und ein verdienter Gäste-Erfolg im Mauerberger Sportpark.